Etwa 470 Meter oberhalb des Flughafens liegt das Plateau des PlatÄberget, in dessen Wange Spitzbergens Samen-Arche eingelassen ist.
Auf diesem Plateau betreibt der Kommunikationsanbieter Kongsberg die Satelliten-Anlage âSvalbard Satellite Stationâ, kurz SvalSat. Aber warum ausgerechnet hier, weit weg von anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und unter widrigen Bedingungen?
Die ErklĂ€rung ist einfach: Die Lage auf dem PlatĂ„berget ist einmalig auf der Welt. Die Satelliten umrunden in Kreisbahnen jeden Tag 14 Mal die Erde. Und auf Spitzbergen können aufgrund der NĂ€he zum Nordpol alle 14 ErdumlĂ€ufe verfolgt werden – im Gegensatz zu beispielsweise einer Station in Bayern, die nur zweimal am Tag ĂŒberflogen wird.
FĂŒr die Betreiber ist das von immensem Nutzen. Sie können so alle zwei Stunden aktuelle Daten aus den Satelliten herunterladen und deren Speicher leeren – um Platz fĂŒr neue Daten zu schaffen.
Seit 1997 wÀchst die Anlage, immer mehr Empfangsanlagen kommen dazu und weitere Anbieter wollen die konkurrenzlose Lage am 78. Breitengrad nutzen.
Es ist jedoch nicht nur der futuristisch wirkende Antennen-Park, der Spitzbergen-Besucher auf den BergrĂŒcken lockt …
Direkt hinter dem Flughafen, vorbei am Ăbungsplatz der Feuerwehr, fĂŒhrt eine Schotterpiste hinauf auf den Berg. Nach wenigen hundert Metern lĂ€sst man den Eingang zum Svalbard Global Seed Vault links liegen, kurz darauf die stillgelegte Mine âGruve IIIâ rechts.
FĂŒr den Aufstieg zur Antennen-Farm, die von Besuchern wegen der charakteristischen Form der Anlagen auch gerne âGolfplatzâ genannt wird, sollte unbedingt ein Tag ohne Nebel ausgewĂ€hlt werden. Denn nur dann bietet der Fjord unterwegs sein unvergleichliches Panorama. Oben angekommen kann man bei freier Sicht die TĂ€ler und Gletscher am Nordufer des Isfjords und dessen MĂŒndung in die Grönlandsee bewundern. Der absolut eindrucksvolle Ausblick ist jeden einzelnen Höhenmeter wert!
Bei gemĂŒtlichem Tempo und mit einigen Foto- und Fernglaspausen ist der Aufstieg zu SvalSat vom Flughafen aus in rund zwei Stunden zu schaffen.
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Die Satelliten-Aufnahmen zeigen Spitzbergen im Winter. Aktuell ist das Tal schnee- und eisfrei.
Ambitionierte Wanderer können von der SvalSat-Station weiter in Richtung SĂŒdwesten laufen, das Tal BjĂžrndalen durchqueren und ĂŒber die BergrĂŒcken bis Grumantbyen vorstoĂen. Die Strecke ist an einem Tag machbar – aber nicht ohne Bewaffnung und/oder Guide!
Interessantes Detail am Rande: Longyearbyen hat der Satelliten-Station seine Internetverbindung zu verdanken.
Um mit dem Festland Daten austauschen zu können, hat die Betreiberfirma die Kosten fĂŒr ein Ăbersee-Datenkabel zur HĂ€lfte ĂŒbernommen.
Die Bandbreite, die von Kongsberg nicht genutzt wird, steht der Bevölkerung zur VerfĂŒgung – und das ist bei den Dimensionen von Ăberseekabeln und der Ausbaustufe SvalSats eine Menge …
Tags: BjÞrndalen, Gruve III, Isfjord, PlatÄberget, Spitzbergen, Svalbard Satellite Station, SvalSat
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