Keine Sorge, das war noch nicht alles.
In den letzten Tagen ist einiges geschehen. Aber sobald die Socken gewaschen und der Schlafsack gelüftet ist, geht es weiter.
Bis dahin könnt ihr euch an dieser wunderschönen Abendstimmung erfreuen:
Tags: Lebenszeichen, Sonnenuntergang
Nur einen Katzensprung entfernt vom Longyearbyen-Campingplatz liegt das Tal Bjørndalen. Immer entlang der Isfjord-Küste gehend merkt man der Strecke die fünf Kilometer gar nicht an. Vorbei am Leuchtfeuer, das die Einfahrt in den Adventfjord kennzeichnet, zwischen einer Handvoll Ferienhäuschen hindurch, hat man das Tal im Nu erreicht.
Lässt man die alte Mine links liegen, blickt man in einen absolut naturbelassenen Taleinschnitt. Keine Wege, keine Häuser, keine Überlandleitungen.
Um halb elf starten wir zusammen mit Margitta und Alfred aus dem Schwarzwald und unserem Guide an der Mine. Nur wenige Meter müssen wir laufen, um die erste Entdeckung machen zu können: Kaum einhundert Meter von uns entfernt rennt ein Polarfuchs den von Kohle durchsetzten Hang hinauf. Wir haben ihn wohl aufgeschreckt …
Bis die ersten Kameras gezückt sind, hat sich das scheue Tier aber schon hinter Steinen versteckt oder ist in seinen Bau geflüchtet. Schade, denn die Füchse machen gerade, während des Wechsels vom braunen Sommerfell auf ihren weißen Winterpelz, einen besonders verwegenen Eindruck.
Auch auf den folgenden Kilometern durch die feuchte Tundra (ein Hoch auf unsere Wandergummistiefel!) soll uns nicht langweilig werden. Immer wieder flattern kleine Meerstrandläufer direkt neben uns von einem Rinnsal zum nächsten, schweben Eismöwen über unseren Köpfen und posieren adrette Blümchen und Pilze gekonnt im strahlenden Sonnenschein für die Fotografen.
Der Fluss in der Mitte des Tals führt im Sommer kaum Wasser. Für uns ein großer Vorteil: Wir haben die Gewissheit, dass wir nicht die gleiche Strecke zurück laufen müssen. Wenn wir umkehren wollen, wechseln wir einfach vom östlichen Ufer auf das westliche. Und mit etwas Glück bleiben die Rentiergruppen, die wir am anderen Ufer grasen sehen können, auch dort.
Nach rund vier Kilometern haben wir gut die Hälfte des Bjørndals erreicht – Zeit für eine Stärkung, ein kurzes Sonnenbad und die Bachquerung.
Das Wetter meint es gut mit uns. Auch auf dem Rückweg müssen wir nicht im Schatten der Berge oder gar Wolken laufen. Egal wie untypisch solch lang anhaltender Sonnenschein für Spitzbergen ist – wir freuen uns!
Kurz bevor wir die erste Rentiergruppe erreicht haben, erinnert unser Guide uns daran, leise zu sein und hektische Bewegungen zu vermeiden. Margitta ist die Freude ins Gesicht geschrieben. „Wahnsinn! Wie neugierig die Tiere sind. Und gar nicht scheu“, flüstert sie und pirscht sich noch einen Meter näher an die Tiere heran. Alfred muss als Stativ herhalten. Aber er nimmt es gelassen. An die Rolle sei er schon gewöhnt, schmunzelt er.
Bild um Bild wird geschossen – man mag gar nicht darüber nachdenken, wie viele Filme im analogen Zeitalter jetzt alleine für Rentieraufnahmen hätten gespult und gewechselt werden müssen.
Lang soll unser Ausflug nicht mehr werden. Aber den Blick vom Eingang ins Tal in Richtung Isfjord-Mündung lassen wir uns nicht nehmen: Oben strahlend blauer Himmel, unten grüne Tundra und tiefblaues Isfjord-Wasser. Links der massive Pilarberget, rechts verschneite Gipfel und Gletscher. Weit in der Ferne die Grönlandsee. Sonnenschein. Windstille.
Kein Foto dieser Welt kann diese Eindrücke auch nur ansatzweise festhalten. Das muss man schon selbst erleben …
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Die Satelliten-Aufnahmen stammen aus der Winter-Periode. Zur Zeit sind die Täler schnee- und eisfrei. Für die westlicheren Landesteile bietet Google-Maps kein Kartenmaterial an.
Tags: Björndalen, Polarfuchs, Rentiere, Route, Tundra, Wanderung
Tags: Eiderenten, Eisfjord, Enten, Isfjord, Sonnenuntergang
Tags: Airport, Flughafen, Lufthavn, Richtungen, Wegweiser
Bloggen von Spitzbergen – wie kann man sich das vorstellen?
Hocken da zwei Nerds den ganzen Tag im Internet-Café und denken sich interessante Geschichten aus?
Oder balancieren sie, Hochseilartisten gleichend, schwere Rucksäcke und aufgeklappte Laptops in den Händen, durchs Gelände?
Zwischen Tundra und Eiswasser, permanent an der Grenze der Zivilisation, ist das Hantieren mit technischem Schnickschnack nicht einfach.
Aber genau das ist es, was den Reiz ausmacht. Und so nutzen wir jede Gelegenheit, um unsere Eindrücke festzuhalten.
Tags: Adventfjord, Campingplatz, Isomatte, Strand, trangoworld
Der Wander-Tourist an sich ist ein komisches Wesen. Einen Berg mit Aussicht findet er schon toll. Und wenn es oben drauf noch ein Bonbon gibt, ist er ganz aus dem Häuschen. Sei’s ein Gipfelbuch, eine Kneipe mit Frischgezapftem – oder eine technische Anlage, die außergewöhnlich aussieht oder/und außergewöhnliche Dienste verrichtet.
Der Breinosa gehört zu diesen Glückshormonschübe auslösenden Bergen: Von seinem rund 700 Meter hohen Rücken aus kann man in Richtung Osten und Süden unvergleichbare Blicke auf die Gletscher Foxfonna und Rieperbreen werfen. In entgegengesetzter Richtung sieht man bei gutem Wetter das Adventdalen entlang, über den Adventfjord hinweg bis hin zum Nordufer des Isfjords. Dazu das Bonbon: zwei gigantische Parabol-Antennen der Forschungsorganisation „European Incoherent Scatter“, kurz EISCAT.
Und das alles in durchaus erreichbarer Entfernung zur Stadtmitte: Nur rund 15 Kilometer muss man erwandern, um zum höchsten Punkt des Berges zu gelangen. Die Höhenmeter sind zugegebenermaßen fast vollständig auf den letzten vier Kilometern zu bewältigen. Aber was sind schon 700 Meter bei dieser Aussicht?
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Tags: Antennen, EISCAT, Parabol-Spiegel, Radar, Route, Wanderung